Konstruktion von interessanten und bedeutsamen Arbeitsmaterialien mittels Blickbewegungsanalysen
DOI:
https://doi.org/10.15475/paradigma.2016.1.11Abstract
Lehramtsstudierende bemängeln immer wieder den in ihren Augen zu gering ausgeprägten Praxisbezug der universitären Phase ihrer Ausbildung. Demgegenüber sehen Lehrende meist den theoretischen Hintergrund auch aus aktuellen Forschungserkenntnissen als Basis ihrer Lehre für unverzichtbar. Diese oft konträr wahrgenommenen Positionen versucht das Seminarkonzept dieser Veranstaltung anzunähern: Vor dem Hintergrund aktueller Forschung werden von Studierenden Lernmaterialien für die unterrichtliche Praxis entworfen, in der Seminargruppe hinsichtlich ihrer möglichen Wirkung analysiert und anschließend in einer Blickbewegungsstudie untersucht und in der durch sie erlebten Interessantheit eingeschätzt. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse werden in einer zweiten Konstruktionsphase in die bestehenden Aufgabenentwürfe eingearbeitet und in einer zweiten Blickbewegungsanalyse und Interessantheitseinschätzung erneut untersucht. Die zwischen den beiden Untersuchungspunkten liegenden Differenzen sollen dabei die Evidenz für die Lernprozesse der Studierenden und somit den Erfolg des Seminarkonzepts sicherstellen, welches auch eine Verringerung der Distanz zwischen der Intention der Lehrkräfte bei der Lernmaterialerstellung und dem tatsächlichen Handeln von Schülerinnen und Schülern anstrebt.